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Ein neues Konzept für die Lehrlingsausbildung: Das Beispiel der Salzburger UNIQA

Ein neues Konzept für die Lehrlingsausbildung: Das Beispiel der Salzburger UNIQA
Photo by UNIQA

Die Salzburger UNIQA hat es geschafft, mit einem neuen Ansatz ihre Lehrlingsausbildung grundlegend zu überarbeiten und damit neue Maßstäbe in der Versicherungsbranche zu setzen. Vor einigen Jahren stand die Lehrlingsausbildung in der Salzburger UNIQA vor einer großen Herausforderung: Lehrlinge waren im Unternehmen kaum sichtbar und verließen es häufig nach Abschluss ihrer Ausbildung. Es fehlte ihnen an Bindung und an Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde eine neue Ausbildungsphilosophie entwickelt, die nicht nur die fachliche Ausbildung in den Fokus stellt, sondern die jungen Menschen ganzheitlich fördert.

In diesem Beitrag lernst du:

  • Wie die Salzburger UNIQA ihre Lehrlingsausbildung neu strukturiert hat
  • Welche Methoden zur Mitarbeiterbindung und Förderung der Lehrlinge eingesetzt werden
  • Warum eine authentische Social-Media-Präsenz wichtig für die Rekrutierung von Lehrlingen ist
  • Wie durch direkte Einbindung der Lehrlinge das Employer Branding gestärkt wird
  • Welche Herausforderungen bei der Implementierung des neuen Ausbildungsprogramms gemeistert wurden 

Über das Unternehmen

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Die Salzburger UNIQA ist ein regionales Versicherungsunternehmen. Es bietet eine Vielzahl von Versicherungsdienstleistungen an, die auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind. Mit einem starken Fokus auf Kundenzufriedenheit und innovative Lösungen hat sich UNIQA einen festen Platz in der österreichischen Versicherungsbranche erarbeitet.

Die Lehrlingsausbildung ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Jährlich werden etwa 10 bis 12 Lehrlinge in unterschiedlichen Bereichen der Versicherungsbranche ausgebildet. Dazu gehören: Versicherungskaufmann, Bürokaufmann und IT-Kaufmann.

Der Aufbau einer neuen Struktur

Mit einem starken Verantwortungsbewusstsein und dem Ziel, die Lehrlingsausbildung auf ein neues Niveau zu heben, begann das Projekt. Ziel war es, eine übergreifende Struktur zu schaffen, die nicht nur die Lehrlinge enger miteinander verbindet, sondern auch ihre Fähigkeiten und Persönlichkeiten stärkt.

Die Neuerungen betrafen dabei alle Aspekte der Lehrlingsausbildung: Vom Onboarding über Ausbildungsinhalte und Projekte bis hin zu Teambuilding-Maßnahmen und fachlichen sowie persönlichen Weiterbildungsseminaren. Besonders wichtig war es, den Lehrlingen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich austauschen und gegenseitig unterstützen können.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die Vision des neuen Lehrlingskonzepts mit den Führungskräften und Mitarbeitern des Unternehmens zu teilen. Besonders langjährige Kollegen taten sich anfangs schwer damit, die Notwendigkeit dieser Veränderungen zu verstehen. Doch durch kontinuierliche Schulungen, die alle Führungskräfte durchlaufen mussten, gelang es, ein neues Bewusstsein für die Bedürfnisse der jungen Lehrlinge zu schaffen.

Auch externe Unterstützung wurde hinzugezogen, um den ganzheitlichen Ansatz zu fördern. Experten halfen dabei, die Entwicklung sowohl der Lehrlinge als auch der Führungskräfte zu begleiten und zu unterstützen. Das Ziel war es, ein besseres Verständnis für die Anforderungen an eine moderne, nachhaltige Ausbildung zu entwickeln und dieses Wissen im Arbeitsalltag zu verankern.

Strategien zur Bindung und Entwicklung der Lehrlinge

Das neue Ausbildungsprogramm der Salzburger UNIQA setzt auf mehrere Eckpfeiler. Ein zentraler Aspekt ist das Employer Branding, das durch authentische Erfahrungsberichte der Lehrlinge unterstützt wird. Statt auf professionell inszenierte Kampagnen zu setzen, wurden die Lehrlinge selbst zu den Gesichtern der Social-Media-Kampagne #startyourbetter. In kurzen Videos und Bildern berichten sie von ihren Erfahrungen im Unternehmen und zeigen so auf ehrliche Weise, wie ihre Ausbildung verläuft. Diese Authentizität kommt besonders bei jungen Menschen gut an, die nach echten Einblicken in den Beruf suchen.

Darüber hinaus ist die Salzburger UNIQA auch in Schulen aktiv, um potenzielle Lehrlinge direkt anzusprechen. Auf Berufsinformationsmessen präsentieren die Lehrlinge selbst ihre Ausbildungsberufe und berichten aus erster Hand, was die Arbeit in einem Versicherungsunternehmen ausmacht. Diese direkte Ansprache hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen, da potenzielle Auszubildende sich stärker mit den Lehrlingen identifizieren können als mit Ausbildern oder Führungskräften.

Erfolge und Meilensteine

Die Einführung dieser neuen Struktur und die veränderte Herangehensweise an die Lehrlingsausbildung haben bereits nach kurzer Zeit sichtbare Erfolge gezeigt. Die Lehrlinge, die zuvor oft als unscheinbare Kollegen wahrgenommen wurden, sind heute zu einem wichtigen und anerkannten Bestandteil des Unternehmens geworden. Der Stolz auf ihre Ausbildung und die Zusammenarbeit im Team haben sich positiv auf ihre Leistungen und ihre Motivation ausgewirkt.

Ein besonderer Erfolg war die Teilnahme an einem österreichweiten Wettbewerb, bei dem gleich mehrere der Salzburger UNIQA Lehrlinge zu den besten ihrer Klasse gehörten. Diese Erfolge sind ein direktes Ergebnis der neuen Ausbildungsphilosophie, die nicht nur auf fachliche Kompetenz, sondern auch auf die persönliche Weiterentwicklung der Lehrlinge setzt.

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Lehren für andere Ausbildungsbetriebe

Das Beispiel der Salzburger UNIQA zeigt, dass eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung nicht nur von fachlicher Kompetenz, sondern vor allem von einer ganzheitlichen Förderung der jungen Menschen abhängt. Durch die gezielte Einbindung der Lehrlinge in alle Prozesse des Unternehmens, eine transparente Kommunikation und die Unterstützung bei ihrer persönlichen Entwicklung konnte das Unternehmen nicht nur seine Auszubildenden halten, sondern auch die Attraktivität der Ausbildung deutlich steigern.

Hier sind die wichtigsten Punkte, die implementiert werden können:

  1. Ganzheitliche Ausbildung:
    Fördere nicht nur die fachlichen, sondern auch die sozialen und persönlichen Fähigkeiten deiner Lehrlinge. Dies kann durch Workshops, Teambuilding-Maßnahmen und zusätzliche Schulungen geschehen, die über den reinen Ausbildungsinhalt hinausgehen.
  2. Lehrlinge als Markenbotschafter einbinden:
    Nutze deine Lehrlinge als authentische Gesichter deiner Rekrutierungsstrategie. Lass sie ihre Erfahrungen auf Social Media oder in Präsentationen bei Messen und Veranstaltungen teilen, um potenzielle Auszubildende direkt anzusprechen.
  3. Stärkung des Employer Brandings:
    Investiere in eine starke Arbeitgebermarke, bei der Lehrlinge aktiv eine Rolle spielen. Authentische Einblicke und ehrliche Erfahrungsberichte kommen bei jungen Menschen besonders gut an.
  4. Moderne Kommunikationskanäle nutzen:
    Setze verstärkt auf Social Media, um junge Talente zu erreichen. Lass Lehrlinge ihre Ausbildungserfahrungen in kurzen Videos oder Posts teilen, um eine größere Zielgruppe anzusprechen.
  5. Teambuilding und Feedbackkultur etablieren:
    Fördere den Zusammenhalt unter den Lehrlingen durch regelmäßige Teambuilding-Events und pflege eine offene Feedbackkultur, bei der sich Auszubildende gehört und unterstützt fühlen.
  6. Frühe Zusammenarbeit mit Schulen und Berufsberatungen:
    Gehe aktiv auf Schulen und Berufsinformationszentren zu, um potenzielle Lehrlinge frühzeitig anzusprechen. Regelmäßige Kooperationen helfen dabei, das Unternehmen als attraktiven Ausbildungsbetrieb zu positionieren.
  7. Erfolg durch Wettbewerbe und Auszeichnungen:
    Ermutige deine Lehrlinge, an Wettbewerben teilzunehmen. Dies fördert nicht nur ihre Motivation, sondern hebt auch Ihr Unternehmen durch Erfolge und Auszeichnungen positiv hervor.
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https://www.wirtschaftszeit.at/news/wettstreit-des-besten-versicherungsnachwuchs-boev-insurance-champion-2024/

https://www.youtube.com/watch?v=Wl7gdVfPMLE